Kennst du das? Dein Hund hat etwas Falsches gefressen, dass du vergessen hattest, wegzuräumen? Oder er hat sich verletzt, weil du nicht aufgepasst hast? Du bist ihm aus Versehen auf die Pfote getreten? Fehler, die passieren. Was sagt da dein innerer Kritiker?

Als Marie sich im letzten Winter den Zeh gebrochen hat, bekam ich gleich eine innere Standpauke: „Wie konntest du die Hunde nur in dem Schnee toben lassen, war ja klar, dass sie da ausrutschen können.“ „Wärst du besser spazieren gegangen, statt auf den Hundeplatz zu fahren. Dann wären sie nicht so gerannt.“

Mein innerer Kritiker ist gerne mal vorwurfsvoll. Wie klingt deiner?

Wir können einiges für uns lernen, wenn wir das anschauen. Denn negative Gedanken haben ihren Ursprung oft in unserer Geschichte.

Hinter der inneren Standpauke zu Marie’s Unfall steckt die Angst, Fehler zu machen. Diese Angst habe ich für mich schon vor einigen Jahren erkannt und mich von ihr liebevoll verabschiedet.

Deshalb fiel es mir leicht, dem inneren Kritiker an dem Tag nicht so viel Raum zu geben. Meine Antwort war: „Es sind Hunde, sie leben, sie rennen, sie haben Spaß. Dabei können Dinge passieren, die wir nicht vorhersehen.“ „Ich kann und muss nicht alles kontrollieren.“

Wenn wir dem inneren Kritiker viel Raum geben, stärkt uns das nicht im realen Leben. Deshalb ist der erste Schritt:

Negative Denkmuster erkennen

Wie kommst du deinem inneren Kritiker und diesen hinderlichen Gedanken auf die Spur? Erinnere dich an eine Situation, die nicht so gut gelaufen ist und was du da gedacht hast. Hinter diesen Gedanken können Glaubenssätze stehen.

Glaubenssätze sind tief verankerte Annahmen über uns selbst, oft in wenigen Worten gut abgespeichert, wie zum Beispiel:

„Ich darf keine Fehler machen.“

oder

„Ich bin zu langsam“ (für meinen Hund.)

Sie können sich auch auf das Außen beziehen, alles um uns herum. Annahmen über andere Menschen und auch in Bezug auf unseren Hund gehören dazu.

Was ist das Problem von Glaubenssätzen?

Sie beeinflussen unsere Wahrnehmung. Unser Gehirn strebt danach, bei den gewohnten Denkmustern zu bleiben. Es wird sich immer wieder Bestätigungen holen für bestimmte Annahmen.

Deshalb ist der nächste Schritt der Realitätscheck!

Hier hinterfragst du deine negativen Denkmuster. Vielleicht ist dir anfangs der Glaubenssatz, der hinter diesen Gedanken steht, noch gar nicht so klar. Je mehr du dir das anschaust, desto mehr Klarheit gewinnst du.

Machen wir das mal an dem Beispiel: „Ich bin zu langsam“ (für meinen Hund.)

Wir stellen uns Fragen für den Realitätscheck:

Wie komme ich darauf, dass das stimmt?

„Die Leine ist mir aus der Hand gerutscht.“ „Ich habe zu spät reagiert, schon war der Hund weg.“

Ist das immer und in jeder Situation so?

Spätestens hier wird es bei diesem Beispiel eng für den Glaubenssatz, oder was meinst du? 

Wann/wo oder von wem habe ich diesen Satz schonmal gehört?

Entweder kommt dieser Satz von dir selbst oder es hat tatsächlich jemand zu dir so oder in ähnlicher Form gesagt. Finde es heraus.

Manchmal reicht das schon, um dich von negativen Denkmustern zu lösen. Doch nicht immer ist es so einfach. Was du dann tun kannst, darüber schreibe ich im nächsten Newsletter.

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